Anlass für Pantazis‘ deutlichen Appell war das Thema des Dialogs, zu dem die Ebert-Stiftung auch den Buchautor Andreas Speit und die DGB-Jugendreferentin Laura Rasche eingeladen hatte: Die „Identitäre Bewegung“ und ihre subversive Art, rassistisches und völkisches Gedankengut salonfähig zu machen. „Die Identitäre Bewegung meidet zwar das Wort ‚Rasse‘ und ersetzt es durch den Begriff der Identität“, erläuterte Pantazis. „Tatsächlich ist es aber ihr erklärtes Ziel, Ethnien voneinander zu trennen, um die ‚Kultur eines Volkes‘ nicht mit anderen Kulturen zu vermischen. Das ist aber Rassismus pur, egal wie es die Identitären verkaufen.“
Pantazis forderte gerade die jungen Menschen daher auf, im Internet genau hinzuschauen: „Die Identitären geben sich sehr korrekt und man denkt, dass sie nur wenige hundert Mitstreiter besitzen. Das Unterstützernetzwerk ist aber deutlich größer und es verbreitet nicht nur deren Ideologie, sondern auch unterstützt sie auch finanziell.“
Methoden, die offenbar auf fruchtbaren Boden stoßen, wie der SPD-Abgeordnete aus eigener Erfahrung berichten konnte: „Wenn neue Parlamentskollegen zu mir sagen, meine Hauptstadt sei nicht Berlin, sondern Athen, dann ist das nicht mehr oder weniger als völkisches Gedankengut“, so Pantazis. Der solchen Aussagen aber ein starkes Gegenargument entgegenhalten kann: „Als Arzt kenne ich mich mit dem menschlichen Körper ziemlich gut aus. Und zwischen vermeintlich ‚deutschem Blut‘ und dem Blut anderer Patienten habe ich nie einen Unterschied festgestellt.“